Ingrid Hartbaum ist tot - Verstorbene war beim Roten Kreuz sozial sehr engagiert
Im Alter von 92 Jahren ist die Waldshuter Bürgerin Ingrid Hartbaum gestorben. Die Verstorbene hinterlässt fünf Kinder, sieben Enkel und neun Urenkel. Sie war sozial sehr engagiert beim Deutschen Roten Kreuz, das ihr Engagement 1979 mit dem DRK-Ehrenzeichen würdigte, der höchsten Auszeichnungen der nationalen Hilfsorganisation.
Die Verstorbene wurde in Seesen am Harz als Ingrid Roeder geboren. Ihre Jugend verbrachte sie in Singen am Hohentwiel, war dort Chefsekretärin im Krankenhaus und heiratete 1954 Dr. Klaus Hartbaum, den späteren Vizepräsidenten des Landgerichts Waldshut. Das Paar lebte seit 1955 in Waldshut, baute ein großes Haus und zog zusammen mit ihren Eltern und der Schwiegermutter die fünf Kinder groß.
1964 trat Ingrid Hartbaum dem Deutschen Roten Kreuz bei. 1972 wurde innerhalb des DRK-Kreisverbands Waldshut ein Sozialarbeitskreis gegründet, in dem sich Frau Hartbaum sogleich engagierte. Der Sozialarbeitskreis betrieb eine Kleiderstube, in der gut erhaltene Textilspenden sortiert und aufgearbeitet wurden. Die Kleidungsstücke und Schuhe wurden an Bedürftige ausgegeben und bei Basaren verkauft, um mit dem Erlös die Sozialarbeit zu finanzieren. Auch Besuche bei Betagten, der Verleih von Pflegegeräten, Nothilfe bei Brandfällen, Adventspäckchen für Bedürftige, Altennachmittage und die Mithilfe beim Umbau der alten Molkerei in Waldshut zum ersten Waldshuter Rotkreuzhaus gehörten zu den selbstgewählten Aufgaben des Sozialkreises, zu dessen Leiterin Ingrid Hartbaum gewählt wurde. Mit ihren adretten weißen Schürzen präsentierten die Frauen des Sozialkreises beim Waldshuter Stadtfest traditionell die Salatbar, deren Erlös für wohltätige Zwecke eingesetzt wurde, und sind so als Rotkreuzdamen mit Stil älteren Waldshutern noch heute in bester Erinnerung.
Aus der Kleiderstube entwickelte sich der soziale Kleiderladen des DRK-Kreisverbands Waldshut, der im vergangenen Jahr in modernisierte Räume im Stadtteil Schmittenau eingezogen ist. Besonders nachhaltig wirkte die Hausaufgabenhilfe, die vom Sozialarbeitskreis des DRK-Kreisverbands Waldshut unter Leitung von Frau Hartbaum ehrenamtlich organisiert wurde: Aus ihr ging der hauptamtlich verankerte DRK-Schülerhort in Tiengen hervor, der bereits seit mehr als 40 Jahren besteht. Weitere Kindertageseinrichtungen des DRK-Kreisverbands Waldshut sollten dieser Pioniereinrichtung folgen.
1975 wurde Ingrid Hartbaum in den Fachausschuss für Sozialarbeit beim badischen Landesverband vom Deutschen Roten Kreuz berufen, ein Jahr später engagierte sie sich auf Landesverbandsebene auch im Fachausschuss für den Katastrophenschutz.
Ingrid Hartbaum wurde im Familiengrab in Konstanz beigesetzt, an der Seite ihres Ehemannes, der ihr vor zehn Jahren im Tode vorausging.