Sanitätswachdienst beim Tiengener Minimarathon
Mit besonderen Herausforderungen an den Sanitätswachdienst ist der alljährliche Mini-Marathon in Tiengen verbunden, das größte Schulsport-Ereignis Baden-Württembergs. 2.700 Mädchen und Jungen aller Schularten waren diesmal bei sonnigem Wetter am Start, schätzungsweise eintausend Betreuer und Zuschauer bevölkerten das Start- und Zielgelände beim Langenstein-Stadion an der Wutach. Kreisbereitschaftsleiter Hans-Werner Schlett vom DRK-Kreisverband Waldshut leitete auch beim Minimarathon 2018 den großen Sanitätswachdienst, für den insgesamt 27 DRK-Einsatzkräfte, sechs Einsatzfahrzeuge und zwei Anhänger mit Material aufgeboten wurden.
Die jungen Läuferinnen und Läufer müssen beim Minimarathon ihre Kräfte einteilen für die 2,1 Kilometer lange Laufstrecke der Grundschüler und die doppelt so lange für Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen. Besonders bei Hitze gelingt dies nicht immer. Deshalb sind Hilfeleistungen auch außerhalb des Stadions nötig. Die Einsatzplanung von DRK-Kreisbereitschaftsleiter Hans-Werner Schlett beruht auf viel Erfahrung und setzt beim Sanitätswachdienst zum Minimarathon auch auf die Mobilität der Einsatzkräfte. An der Strecke postierte Fahrzeuge und Sanitäter gewährleisten diese und garantierten schnelle Hilfe.
Auch eine Notärztin vom Spital Waldshut mit DRK-Einsatzfahrzeug und Fahrer waren beim Minimarathon im Einsatz. Die Sanitätsstation im Sportzentrum wurde erstmalig in einem abgetrennten Raum der Turnhalle eingerichtet, mit Zugang durch den Geräteraum. Bereits am Vorabend der Veranstaltung hatten vier DRK-Einsatzkräfte die Sanitätsstation in der Halle eingerichtet.
Hier gab es Feldbetten zur Patientenversorgung, die den Patienten unter medizinischer Überwachung Ruhe ermöglichen. Außerdem war die Sanitätsstation mit Krankentragen auf Fahr- und Tragegestellen ausgestattet, die die Übergabe von Patienten an Krankenwagen erleichtern. Auch ein Arbeitsplatz zur Patientenregistrierung war in der Halle eingerichtet, ein Arbeitsplatz für die Funker sowie der Verpflegungs- und Pausenbereich für Einsatzkräfte.
Am Sanitätswachdienst für den Minimarathon 2018 beteiligten sich Einsatzkräfte der DRK-Bereitschaften Albbruck, Küssaberg, Schlüchttal, Tiengen und Waldshut sowie insgesamt sieben Schulsanitäter vom DRK Küssaberg und vom DRK Tiengen.
19 Hilfeleistungen in der Sanitätsstation verzeichnete das Einsatztagebuch schließlich. So galt es, eine Schwellung im Gesicht zu behandeln, die durch den Aufprall eines Balles verursacht wurde, einen Insektenstich, eine Verbrennung durch ein Waffeleisen, einen Fall von Nasenbluten, zwei junge Patienten, die sich den Fuß vertreten hatten und drei mit Wunden. Zehn junge Sportler wurden in der Sanitätsstation wegen Erschöpfung oder Kreislaufschwäche behandelt. Zur Behandlung ins Waldshuter Krankenhaus gefahren wurde je ein junger Patient mit Kreislaufkollaps und Hyperventilation und einer mit einer Knieverletzung.
Das von Kreisbereitschaftsleiter Hans-Werner Schlett ausgearbeitete Konzept für den Sanitätswachdienst beim Minimarathon hat sich gut bewährt: Alle Patienten wurden innerhalb der gesetzlichen Hilfsfrist erreicht. Fehleinsätze für den Rettungsdienst und zusätzliche Belastungen für die Rettungsleitstelle Waldshut konnten verhindert werden und gute Ortskenntnisse ermöglichten es den Einsatzkräften vom Sanitätsdienst, die Einsatzstellen schnell zu finden. Außerdem wurden immer Reserven für Transporte in Kinderkliniken nach Lörrach oder Singen vorgehalten.