· Pressemitteilung

Lernerfolg statt Corona-Frust

Erzieherin Hannah Müller arbeitet mit einem Schulkind im Rahmen des Förderprojektes „One on One“ im Schülerhort in Jestetten, der vom DRK-Kreisverband Waldshut geführt wird. Eine Trennscheibe aus Plexiglas zwischen Kind und DRK-Mitarbeiterin soll im Rahmen der Corona-Richtlinien eine Infektionsübertragung verhindern. Mit Abstand im Hintergrund Michael Guldi, Gesamtleiter der Sozialen Dienste beim DRK-Kreisverband Waldshut, und Hortleiterin Anette Mangeon.

„Kinder erzählen voller Stolz von ihren Lernfortschritten; unser Angebot wird dankbar angenommen …“: So hören sich Berichte an, die Menschen in der „Corona-Krise“ Mut machen. Ermöglicht werden diese guten Erfahrungen durch ein Projekt der Sozialen Dienste vom Waldshuter Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). „One on One“ (Eins zu Eins) ist der Name des Projektes, das Grundschulkindern mit besonderem Förderbedarf in Jestetten mit intensiver Betreuung durch die Zeit hilft, in der ihre Schule der Corona-Maßnahmen wegen geschlossen bleibt. Ziele des Projektes sind soziale Chancengleichheit, Motivation durch Vermittlung von Erfolgserlebnissen und Hilfe zur Selbsthilfe. Es sollen nicht nur die schulischen Erwartungen erfüllt, sondern auch die seelische Widerstandskraft der Schülerinnen und Schüler gestärkt werden, damit sie in schwierigen Lebenssituationen künftig auch ohne fremde Hilfe auskommen.

Finanziert wird das Projekt vor allem aus dem Corona-Nothilfefonds, den der Bundesverband des Deutschen Roten Kreuzes mit Spendengeld auflegen konnte, aber auch von der Gemeinde, die sich mit einstimmigem Ratsbeschluss hinter das Projekt stellt. Der DRK-Landesverband Badisches Rotes Kreuz unterstützt das Projekt durch seine Befürwortung. Der Diplom-Sozialpädagoge Michael Guldi, Leiter der Sozialen Dienste beim DRK-Kreisverband Waldshut, ist „Vater“ des Projektes. Mit Anette Mangeon als Projektleiterin hat Michael Guldi eine erfahrene pädagogische Führungskraft an seiner Seite. Anette Mangeon leitet den Kinderhort des DRK-Kreisverbands Waldshut in Jestetten, der – wie andere Kindertageseinrichtungen auch – im Zuge der Corona-Krise auf behördliche Anordnung vorübergehend den Betrieb einstellen musste. Doch mit dem Projekt ist wieder Leben eingekehrt in die teilweise kunterbunten Räume hoch unterm Dach der altehrwürdigen „Schule an der Rheinschleife“. Jeweils eine pädagogische Fachkraft hat mit ihrem „Schützling“ einen ganzen Raum für sich allein. Eine Plexiglasscheibe zwischen beiden dient dem Infektionsschutz. Wie anderes Schutzmaterial auch, sind Trennscheiben aus Plexiglas inzwischen Mangelware. Doch Anette Mangeon ist es gelungen, das nötige Rohmaterial aufzutreiben und in Heimarbeit Zuschnitte mit kleinen Holzständern in Trennscheiben zu verwandeln. Kreativität zeigt sich auch bei der Beschäftigung der jungen Leute, die im Hort ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Sie sorgen für Infektionsschutz in den verschiedenen Horträumen und helfen die Hygieneregeln umzusetzen. Die Zusammenarbeit von DRK-Kreisverband Waldshut und Lehrern sowie Schulleitung ist hervorragend, und so blieb man über Telefon, Videokonferenzen und E-Mails während der Krise immer in Kontakt. Die sozialpädagogischen Führungskräfte vom DRK-Kreisverband Waldshut erfuhren durch die Schule von Kindern, die während der Zeit der Schulschließung ins Hintertreffen zu geraten drohten. Die Lehrer tun ihr Bestes, um ohne persönlichen Kontakt den Kindern in ihrer familiären Quarantäne mit Arbeitsblättern, über digitale Medien und Telefongespräche den Lernstoff zu vermitteln. Doch in der Zeit ohne Schulbesuch geht es nicht ohne die Unterstützung der Eltern. Nicht alle aber sind in der Lage, ihre Kinder beim Lernen zu unterstützen. „In dieser Situation könnte die Kluft zwischen Kindern aus starken Familien und denen aus schwachen Familien sich weiter vertiefen“, befürchtet man bei den Sozialen Diensten vom DRK-Kreisverband Waldshut. Deshalb bietet die Betreuung „eins zu eins“ über rund zwei Stunden intensivste Unterstützung einer pädagogischen Fachkraft für jeweils ein Kind. Es ist eine Erfolgsgeschichte, die auf der fachlichen Vorarbeit der Lehrer beruht. Denn die stellen bei einzelnen Kindern Bedarf fest und informieren deren Eltern über das für sie kostenlose und freiwillige Förderangebot des DRK-Kreisverbands Waldshut. Von den meisten Familien wird es dankbar angenommen.