Das Hochwasser in St. Blasien war dramatisch und schnell angestiegen. Der bislang höchste Pegelstand der Alb wurde nur um wenige Zentimeter verfehlt. Überflutungen drohten. Es gab Einsatzorte in St. Blasien und Menzenschwand. In St. Blasien wurden Evakuierungen angeordnet und ausgeführt.
Kreisbereitschaftsleiter Hans-Werner Schlett vom DRK-Kreisverband Waldshut stand bereits seit den frühen Abendstunden in telefonischem Kontakt mit seinem Kollegen vom DRK-Kreisverband Freiburg, als gegen halb elf Uhr in der Nacht die Leitstelle Waldshut den Leitenden Notarzt alarmierte und Hans-Werner Schlett persönlich den Auftrag gab, diesen zum Einsatzort zu bringen. In der Funktion des Organisatorischen Leiters führte Schlett diesen Auftrag mit einem DRK-Einsatzfahrzeug aus.
Knapp eine Stunde vor Mitternacht forderte der Kreisbereitschaftsleiter des DRK-Kreisverbands Freiburg bei der ILS Waldshut zwei Krankentransportwagen an. Die Leitstelle alarmierte daraufhin die DRK-Bereitschaft Waldshut mit den gewünschten Einsatzfahrzeugen und den beim DRK-Kreisverband Waldshut stationierten Gerätewagen, den das Land Baden-Württemberg für den Bevölkerungsschutz durch das Rote Kreuz zur Verfügung stellt. Mit den drei Fahrzeugen fuhren DRK-Einsatzkräfte sofort zum Bereitstellungsraum bei der Feuerwehr Häusern.
Die DRK-Bereitschaften St. Blasien und Grafenhausen richteten in der Pater-Delp-Halle des Kollegs St. Blasien mit Unterstützung des DRK Neustadt eine Unterkunft für rund 200 Personen ein. Hier waren zeitweise 120 Evakuierte eingetroffen. Außerdem stellten die DRK-Bereitschaften St. Blasien und Grafenhausen einen Notfall-Krankentransportwagen und einen Krankentransportwagen.
Leitender Notarzt Dr. Axel Frank und Hans-Werner Schlett als Organisatorischer Leiter vom DRK-Kreisverband Waldshut verschafften sich einen Überblick über die Lage und waren persönlich in der Pater-Delp-Halle und in der Gemeinde St. Blasien zur Erkundung der Lage unterwegs. Sie hielten die Verbindung mit der ILS Waldshut per Handy und koordinierten die Aktionen zur Verstärkung und Unterstützung des Rettungsdienstes. Über die laufenden Einsätze im Rettungsdienst hielten sich die beiden Führungskräfte über DRK-interne Internetinformationen auf dem Laufenden. Der Einsatzstab vor Ort wurde ständig informiert.
Die DRK-Bereitschaft Waldshut unterstützte und verstärkte mit einem Rettungswagen die Rettungswache St. Blasien. Der Gerätewagen der Bevölkerungsschutz-Einheit des DRK-Kreisverbands Waldshut und ein zweiter Rettungswagen der DRK-Bereitschaft Waldshut waren im Bereitstellungsraum abrufbar für Einsatzlagen mit mehreren Verletzten oder zur Unterstützung des regulären DRK-Rettungsdienstes. Der Rettungswagen der ehrenamtlichen DRK-Bereitschaft Waldshut auf der Rettungswache St. Blasien war bis etwa 3 Uhr nachts im Einsatz. Die übrigen Einsatzfahrzeuge des DRK-Kreisverbands Waldshut wurden nach Stabilisierung der Lage, Unterbrechung der Aufräumarbeiten und Rückführung der Evakuierten gegen 2 Uhr nach Hause entlassen.
Das Kriseninterventionsteam (KIT) des DRK-Kreisverbands Waldshut war zwar nicht im Einsatz, Teammitglieder des KIT beteiligten sich jedoch am Sanitäts- und Betreuungsdienst.
Infolge der länger anhaltenden Unwetter wurde die Leitstelle Waldshut zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen durch DRK-Fachkräfte wesentlich verstärkt um Notrufe und Alarmierungen umgehend bedienen zu können. Kreisbereitschaftsleiter Hans-Werner Schlett zog eine dem erfolgreichen Einsatz entsprechend positive Bilanz.