Notfälle im Minutentakt: Erschöpfte junge Sportler sorgten für heiße Phase beim Sanitätswachdienst zum Minimarathon in Tiengen
Insgesamt 18 Einsatzkräfte, sechs Einsatzfahrzeuge und zwei Materialanhänger bot der Kreisverband Waldshut des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für den großen Sanitätswachdienst beim Minimarathon in Tiengen auf, dem größten Schulsportereignis in Baden-Württemberg. Das Klinikum Waldshut stellte dazu eine Notärztin. All diese Einsatzmittel und Einsatzkräfte wurden bei dem großen Schüler-Wettkampf dringend gebraucht. Das wurde besonders deutlich, als innerhalb weniger Minuten mehr als ein halbes Dutzend Male nach Sanitätern und Notärztin gerufen wurde. Unverzichtbar in dieser Situation auch die unerschütterliche Ruhe und große Erfahrung von Kreisbereitschaftsleiter Hans-Werner Schlett, der als Einsatzleiter jeden Notfall rasch einschätzte und die Einsatzkräfte mit ihren Fahrzeugen mitten im Wettkampfgeschehen zu den Patienten dirigierte.
„Eine Schülerin wird auf der Strecke vermisst“, „Bitte helfen Sie, ein Kind ist vor Erschöpfung zusammengebrochen“, „Kommen Sie schnell, ein Wettkampfteilnehmer bekommt keine Luft mehr“ – beim Zieleinlauf der weiterführenden Schulen um die Mittagszeit liefen Wettkampf-Betreuer von allen Seiten auf Einsatzleiter Hans-Werner Schlett und seine Begleitung zu, um Hilfe für Schülerinnen und Schüler zu bekommen, die sich übernommen hatten.
Vorsorglich hatten die Organisatoren eine Reihe von Wassereimern am Zieleinlauf aufgestellt, die nach erschöpfungsbedingter Übelkeit einiger junger Sportler von Helfern immer wieder geleert und gesäubert werden mussten. Sechs völlig erschöpfte Kinder und junge Leute wurden mit Krankenwagen in die Sporthalle gefahren, wo ehrenamtliche Helfer vom DRK-Kreisverband Waldshut sie betreuten. Auch drei Fälle von Hyperventilation stellte Notärztin Nora Gleißner fest, die sowohl an der Wettkampfstrecke als auch in der Halle im Einsatz war. Acht Wettkampfteilnehmer hatte sich Knie oder Fuß verstaucht, einer war mit dem Fuß umgeknickt, drei Wunden wurden in der Halle versorgt.
Um all die jungen Patienten optimal versorgen und betreuen zu können, hatten ehrenamtliche Helferinnen und Helfer vom DRK-Kreisverband Waldshut bereits am Vorabend eine große Unfall-Hilfsstelle in der Sporthalle eingerichtet. Hier wurde der Notärztin auch ein Kind vorgestellt, dass bereits am Vortag schlimm mit dem Fahrrad gestürzt war. Die Funkzentrale für den großen Sanitätswachdienst war hier ebenfalls installiert, und die Patientendokumentation wurde auch in der Halle abgewickelt. Vor der Halle standen Einsatzfahrzeuge bereit, die nicht nur als Zubringer auf dem Wettkampfgelände benötigt wurden: Von hier aus starteten sie auch, um Patienten ins Krankenhaus zu fahren, wenn dies von der Notärztin angeordnet wurde. Zwei Patienten wurden auf diese Weise zur medizinischen Abklärung oder Behandlung ins Spital gefahren. Allen übrigen konnten in der Unfall-Hilfsstelle versorgt werden.
Die Sanitätskräfte und Einsatzfahrzeuge wurden von ehrenamtlich tätigen DRK-Ortsvereinen aus Albbruck, Küssaberg, dem Schlüchttal, Tiengen und Waldshut gestellt. Auch Schulsanitäter aus Küssaberg und Tiengen durften schon geeignete Aufgaben übernehmen und konnten auf diese Weise Einsatzerfahrung sammeln.
Auf der Rückfahrt von einem Transport ins Krankenhaus wurde ein Einsatzfahrzeug des Sanitätswachdienstes von der Rettungsleitstelle Waldshut zu einem schweren Betriebsunfall alarmiert, der sich in der Nähe ereignet hatte. Bis der Notarzt eintraf, ergänzten und optimierten die Sanitäter die sehr wichtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen, die ein Ersthelfer bereits vorgenommen hatte. Im Anschluss an diesen lebensrettenden Einsatz wurden die ehrenamtlichen Sanitäter mit ihrem Einsatzfahrzeug gleich noch zu einem Patienten in akuter Notlage geschickt, der in derselben Gemeinde auf Hilfe wartete. Der Patient wurde untersucht und versorgt und anschließend an die Besatzung eines nachrückenden Rettungswagens vom Rettungsdienst des DRK-Kreisverbands Waldshut übergeben. Diese beiden Einsätze zeigen, so erklärte nach Abschluss des Sanitätswachdienstes Kreisbereitschaftsleiter Hans-Werner Schlett in seiner Dokumentation, wie erfolgreich beim DRK-Kreisverband Waldshut die Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Integrierter Leitstelle Waldshut und von den Sanitätsbereitschaften Hand in Hand arbeiten und wie hervorragend sie vernetzt sind.