FürSorge-Telefon vom Rotem Kreuz für Sorgenkinder
„Ich habe Angst“: Schwer lastet die Corona-Krise auf vielen Menschen - ganz besonders aber auf Kindern, die zuvor schon seelisch oder körperlich angegriffen waren. Ihnen und ihren Familien zu helfen ist das Ziel des Projektes „FürSorge-Telefon“, das der Diplom-Sozialpädagoge Michael Guldi vom Waldshuter Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auf den Weg gebracht hat und das mit einer beträchtlichen Summe von der „Aktion Mensch“ (früher: „Aktion Sorgenkind“) finanziert wird.
Michael Guldi und seine beiden Mitarbeiterinnen Olga Gering und Chiara Jelk – beide beim DRK-Kreisverband Waldshut als Schulsozialarbeiterinnen im Einsatz – wechseln sich ab am FürSorge-Telefon, das jede Woche von Montag bis Donnerstag zwischen 9 Uhr und 12 Uhr vormittags und von 14 Uhr bis 16 Uhr an den Nachmittagen besetzt ist. Außerhalb dieser Zeiten können Kummer und Sorgen, verbunden mit einer Rückrufbitte, der Sprachbox anvertraut werden. Michael Guldi leitet die Sozialen Dienste beim DRK-Kreisverband Waldshut, zu denen neben der Schulsozialarbeit an zwei Standorten auch Kindertagesstätten und Mensen, ein Lieferservice für Schulessen und eine Service-Wohnanlage sowie Gesundheitsprogramme und mobile hauswirtschaftliche Dienste für ältere und körperlich behinderte Menschen zählen. Weitere soziale Dienste sind anderen Ressorts des DRK-Kreisverbands Waldshut angegliedert.
Jede Menge Erfahrung und Kompetenz bei der Fürsorge für die Schwachen der Gesellschaft sind also beim anerkannt gemeinnützigen DRK-Kreisverband Waldshut gebündelt, um in der Corona-Krise besonders helfen zu können. Das FürSorge-Telefon wurde speziell für Kinder und Jugendliche sowie Eltern und Alleinerziehende mit seelischen oder körperlichen Vorbelastungen eingerichtet. Jeden Kummer können sie sich am FürSorge-Telefon von der Seele reden und von den sozialpädagogischen Fachkräften des DRK-Kreisverbands Waldshut Lösungswege für ihre Probleme aufgezeigt bekommen. Oft werden dazu weitere Fachkräfte ins Boot geholt.
Denn viele Probleme erfordern die Vermittlung spezieller Beratungsstellen, die in unserem ländlichen Raum nicht flächendeckend angeboten werden können und die den Betroffenen unbekannt sind. Je nach Problemlage können spezialisierte Beratungsstellen schließlich an Therapeuten, Ärzte, staatliche soziale Dienste, Vereine oder Behörden vermitteln, um die Hilfesuchenden zu unterstützen.
Das FürSorge-Telefon wird bereits jetzt gut angenommen, denn die Corona-Krise hat viele Probleme verschärft oder neu entstehen lassen wie Depressionen, Süchte und finanzielle Nöte. Kinder haben oft unklare Ängste, aber auch die ganz klare Angst, dass Eltern oder Großeltern am Corona-Virus sterben könnten. Extrem gesteigert hat sich während der Ausgangssperre die ohnehin schon viel zu lange Zeitspanne, die mit dem Internet verbracht wird – allzu oft mit problematischen Beschäftigungen.
Was auch immer die Hilfesuchenden bedrücken mag: Die pädagogischen Fachkräfte am FürSorge-Telefon setzen auf Wunsch auch moderne Gesprächskanäle ein, wie Video-Chat, Internettelefonie oder die Chat-Funktion von Messenger-Diensten. Unter der Telefonnummer 07751 87 35 – 63 sind sie sogar in den Schulferien zu erreichen. Und damit sich niemand zusätzliche Sorgen um die Telefonkosten zu machen braucht, rufen Chiara Jelk, Olga Gering und Michael Guldi auch gerne zurück.