Stelldichein der Einsatzkräfte bei DRK-Rettungswache Ühlingen
Bei schönstem spätsommerlichen Feiertagswetter lud der DRK-Kreisverband Waldshut zum Tag der Offenen Tür am neuen Standort der Rettungswache Ühlingen ein. Repräsentanten von Gemeinde und DRK ließen die Ereignisse Revue passieren, die zur Eröffnung der neuen Rettungswache in Ühlingen an der Gewerbestraße geführt haben. Ein attraktives und informatives Rahmenprogramm mit Fahrzeugschau, Schauübung und Hubschrauberlandung zog vor allem Familien mit Kindern an.
Ühlingens Ortsvorsteher Klaus Müller als erster Redner verstand es, einen Bogen von der früheren Nutzung der Räumlichkeiten als Handwerksbetrieb zur Rettungswache zu schlagen: War der früher hier eingerichtete Handwerksbetrieb eine Anlaufstelle für haustechnische Notfälle, so rücken jetzt bei medizinischen Notfällen aus der modernen Gewerbehalle Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes aus. Als Führungskräfte repräsentierten Kreisgeschäftsführer Stefan Meister sowie für Rettungsdienst und Leitstelle Heiko Zimmermann, Patrick Frey und Johannes Nettlau bei der Eröffnung den DRK-Kreisverband Waldshut. Günter Kaiser als Vorsitzender des Kreisverbands berichtete vom Verhandlungstisch des Bereichsausschusses für den Rettungsdienst, wo die Grundlagen für die Einrichtung einer Tagwache in Ühlingen gelegt wurden. Der Kreisbereitschaftsleiter und stellvertretende Vorsitzende des DRK-Kreisverbands Waldshut, Hans-Werner Schlett, erklärte die verschiedenen Vorkehrungen, mit denen seitens des DRK für schnelle und optimale Rettungsabläufe auch in den entlegenen Orten des Südschwarzwalds gesorgt wird. Besonders gewürdigt wurden in den Redebeiträgen das Engagement von Bürgermeister Tobias Gantert für bestmögliche Rettungsstrukturen in der „Vier-Täler-Gemeinde“ Ühlingen-Birkendorf und die gute Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr.
Für diese gute Zusammenarbeit ist die Leiterin der DRK-Rettungswache Ühlingen, Bianka Stucke, ein lebendiges Beispiel: Hauptamtlich als Notfallsanitäterin für den DRK-Kreisverband Waldshut im Einsatz, leistet sie nach Feierabend ehrenamtlich Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr. Interessierten Gästen des Tages der Offenen Tür zeigte Bianka Stucke gerne die modern eingerichtete Rettungswache mit Fahrzeughalle, Aufenthaltsraum, Büro, Küche, Desinfektions- und Waschraum sowie sanitären Anlagen.
Die Bewirtung für den Tag der Offenen Tür hatte das DRK Steinatal übernommen, das beim DRK-Kreisverband Waldshut den Verpflegungszug stellt. Die DRK-Feldköche hatten Gulaschsuppe gekocht, und Frauen aus Ühlingen-Birkendorf stellten mit köstlichen Kuchen, Torten und Gebäck hausfrauliche Qualitäten unter Beweis. Auch eine große Torte mit Rettungswagen-Dekor war eigens zu dem Anlass kreiert worden.
Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, die Ausstattung der ausgestellten Einsatzfahrzeuge in Augenschein zu nehmen und sich von den Mitarbeitern des DRK-Rettungsdienstes erklären zu lassen. Zu besichtigen waren ein Rettungswagen des DRK-Kreisverbands Waldshut, ein Einsatzfahrzeug der DRK-Katastrophenschutz-Einheit, das Einsatzfahrzeug der „Helfer vor Ort“ (First Responder) vom DRK Schlüchttal, der Rettungswagen der DRK-Wache Ühlingen mit Allradantrieb und der Notarzt-Einsatzwagen Audi Q5 des DRK-Kreisverbands Waldshut.
Bei der Schauübung wurde die Zusammenarbeit von DRK und Feuerwehr bei Verkehrsunfällen gezeigt. Dazu hatte die Feuerwehr ein Auto, das zur Verschrottung bestimmt war, für die Übung vorbereitet: Das Autodach war entfernt und alle scharfkantigen Teile abgedeckt worden, sodass der junge Mann, der den verletzten Fahrer darstellte, von den Einsatzkräften ohne weitere technische Vorbereitung aus dem Unfallfahrzeug geborgen werden und die notfallmedizinische Erstversorgung vorgenommen werden konnte. DRK-Kreisbereitschaftsleiter Hans-Werner Schlett erklärte dem Publikum das Geschehen.
Mit Spannung erwartet wurde die Landung des Rettungshubschraubers „Lions 1, der nach einem Einsatz in der Zentralschweiz einen Abstecher nach Ühlingen machte und präzise auf einem kleinen gemähten Stück Wiese unweit der Rettungswache landete. Kaum standen die Rotorblätter still, bildete sich eine Menschentraube um den Helikopter, dessen Lackierung in Blau und Gelb in der Nachmittagssonne glänzte. Pilot, Notarzt und Paramedic (Sanitäter) der schweizerischen Alpine Air Ambulance (AAA) beantworteten freundlich die vielen Fragen des interessierten Publikums.